»Zur Feier meines Todes« von Michael K. Iwoleit
erschienen in: »Die letzten Tage der Ewigkeit« von Michael K. Iwoleit , Wurdack Verlag, ISBN-13 978-3-938065-83-9
»Zur Feier meines Todes« nimmt uns mit in eine Welt, in der genetisch planbare Kinder nur gezeugt werden dürfen, wenn zuvor freiwillig ein Unsterblicher sein Leben beendet hat.
In dieser Welt der ewigen Jugend, in der jeder seinen Körper frei nach seinen Wünschen oder den örtlichen Notwendigkeiten mehrfach anpassen kann, sind persönliche Bindungen in der uns heute bekannten Form aufgelöst. Neue soziale Strukturen und neue Formen des Zusammenlebens sind entstanden.
Einer der führenden wissenschaftlichen Mitbegründer dieser neuen Welt, Gavril, hat sich anlässlich seiner Feier zum 250-zigsten Geburtstag dazu entschlossen, sein Leben freiwillig zu beenden. Ask, der potentielle Vater des Kindes, das seinen Platz einnehmen soll, wird zur Feier des Todes eingeladen.
Bevor Ask Gavril jedoch kennenlernt, hält er sich, wie die anderen Gäste auch, in einer Halle mit holographischen Darstellungen auf. Er taucht in verschiedene Epochen von Gavrils langem Leben ein. So erfährt er in einer virtuellen Realität die entscheidenden Wendepunkte im Leben Gavrils. Der Leser wird auf diese Weise durch ein aufregendes und zweifelhaftes Lebenswerk eines unsterblichen und maßgeblichen Gestalters der Welt des Jahres 2207 geführt.
Mit dem Thema Unsterblichkeit hat sich Michael Iwoleit schon mehrfach auseinandergesetzt und das Thema spannend aus verschiedenen Blickwinkeln bearbeitet. Der hier vorliegenden weiteren hervorragenden Geschichte hat Michael Iwoleit ein Zitat von James Joyce vorangestellt und damit einen Anspruch an Sprache und Aufbau der Novelle geweckt, dem er, wie wir es von ihm kennen, gerecht wird.
Michael Iwoleit ist dem an Science Fiction interessierten Publikum seit langem bekannt und eine feste Größe in der deutschen Science-Fiction-Szene, nicht nur als Autor und Übersetzer, sondern auch als Verfasser zahlreicher Sekundärtexte und Mitherausgeber der Magazine Nova und Inter Nova.
Das Preiskomitee des Deutschen Science Fiction Preises würdigt MichaeI Iwoleits Werk heute bereits zum vierten Mal mit der Auszeichnung in der Sparte »Beste deutschsprachige Kurzgeschichte« .
Stefan Kuhn
– für das Preiskomitee –
im Oktober 2013